Region | Limburg an der Lahn

Neuigkeiten vom 3. Dezember 2021    

Eine Strickinitiative schickt handgemachte Aufmunterungsgeschenke an die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Der süße Stoff Herren wird am Nikolaustag im Krankenhaus Kinderherzen erfreuen.

Limburg. "Kinder, streckt die Stiefel aus, morgen kommt der Weihnachtsmann", heißt es in Rolf Zuckowskis beliebtem Kinderlied. Doch die kleinen Patienten der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des St. Vincenz-Krankenhauses konnten in diesem Jahr weder ihre Stiefel putzen noch vor die Haustüre stellen. Dank der Strickgruppe "Gutes Gutes für Schönes" werden sie trotzdem einen schönen Nikolausmorgen haben. Annette Gebhardt, Initiatorin der Gruppe, brachte kurz vor dem Nikolaustag mehrere Kartons voller gestrickter Aufmunterungsgeschenke aller Art auf den Schafsberg und übergab sie einem Team der Kinderklinik. Mützen, Taschen, gestrickte Weihnachtsmänner und gehäkelte Kraken sollen den kleinen Patienten Freude und Trost bringen. Ein Oktopus für die Kleinsten Auch wenn der Oktopus auf den ersten Blick nicht in die Palette der Weihnachtsgeschenke passt, haben diese Oktopusse für die jüngsten Patienten eine ganz besondere Bedeutung: Der Greifreflex ist bei Frühgeborenen besonders stark ausgeprägt. Eingekuschelt in den Brutkasten der Kinder-Intensivstation sorgen die gehäkelten Tintenfische dafür, dass Frühgeborene sich nicht an den Schläuchen festhalten oder daran ziehen, die sie mit Sauerstoff und Nahrung versorgen. Denn das Ziehen an den Schläuchen ist nicht nur gefährlich, sondern auch schmerzhaft. Ist ein Oktopus in Reichweite, können sich die Frühgeborenen an den Tentakeln festhalten. Das Ärzte- und Pflegeteam der Kinderklinik bedankte sich im Namen aller Näherinnen und Strickerinnen bei Annette Gebhardt für ihr ehrenamtliches Engagement und versprach, die Geschenke pünktlich am Morgen des 6. Dezember an alle kleinen Patienten zu verteilen. So konnten sich die Kinder gerade an diesem ganz besonderen Tag auf eine kleine Überraschung freuen.

Vor zwei Jahren startete die Aktion „Mutmachgeschenke“. Gebhardt war besonders daran interessiert, für das Klinikum Limburg Aufmunterungsgeschenke zu schaffen, denn die Initiative „Gutes tun durch Schönes für Schönes“ hat eine ganz besondere Verbindung zu St. Vincenz: Vor knapp zwei Jahren war Gebhardt selbst hier lange Zeit Patientin. Um der Langeweile entgegenzuwirken, begann sie Mützen für Krebspatienten zu stricken. Ihre Entlassung aus dem Krankenhaus war für die in Ohren stehende Rentnerin kein Grund, ihr ehrenamtliches Projekt zu beenden. Im Gegenteil: Sie konnte sich noch breiter aufstellen. Inzwischen stricken, nähen und häkeln über 40 Frauen aus dem Goldenen Grund und Umgebung verschiedenste Produkte für verschiedene Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen im Rhein-Main-Gebiet und Mittelhessen - alles ehrenamtlich und aus Spenden, hochwertige Materialien. Neben den jüngsten Patienten werden Krebspatienten sowie Demenz- und Palliativpatienten von den engagierten Damen mit selbstgemachten Kuschelwaren versorgt. Die „Guten“ stellen auch „warme Mützen, Schals und Decken“ für Obdachlose und Bedürftige her, gerade in der kalten Jahreszeit. „Wir stricken, nähen und häkeln mit Leidenschaft für alle, die ein Bedürfnis haben“, fasst Gebhardt die Essenz ihrer Arbeit zusammen. (PM)

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